Jahresbericht 2017

31 Dez , 2017 Jahresbericht

Jahresbericht 2017

In den Legislaturrichtlinien 2017-20 bekennt sich der Gemeinderat der Stadt Bern zu einer liberalen Haltung bezüglich der Nutzung des öffentlichen Raums, der Parkan- lagen und Plätze und er fördert die Aneignung des öffentlichen Raums durch die Bevölkerung.
Eine liberale Haltung führt auch vermehrt zu Nutzungskonflikten, die nur gemeinsam mit allen Beteiligten und mit gegenseitigem Respekt gelöst werden können.

Im Jahresbericht 2016 haben wir auf die Probleme auf der Bundesterrasse hinge- wiesen (Lärm, Littering, Sachbeschädigungen, Gefahr beim Begehen der Vannaz- halde). Der Leist hat im Januar 2017 eine Petition von mehr als 60 Unterzeichnenden bei der Stadt eingereicht (Gemeinderat Nause) und eine nächtliche Schliessung der Bundesterrasse gefordert.
Der Gemeinderat hat im Dezember 2017 Stellung genommen und bedauert, dass die Anrainer teilweise durch die Folgen der Nachtschwärmerei auf der Bundester- rasse gestört werden. Für den Gemeinderat wäre die nächtliche Schliessung der Bundesterrasse die letztmögliche Massnahme, falls Sicherheit und Ordnung nicht anderweitig erhalten werden können.
Als Folge der Bau- und Umgestaltungsarbeiten (teilweise Sperrung) könne die Situa- tion im 2017 als relativ ruhig bezeichnet werden, was auch der Leist festgestellt hat. Die Direktion SUE will im 2018 den polizeilichen Schwerpunkt auf der Bundesterras- se aufrecht erhalten und wiederum einen Vertrag mit der Securitas AG abschliessen. Es seien auch noch Gespräche mit dem BBL (Bundesamt für Bauten und Logistik) im Gang.

Als Pilotversuch wird neu die Münsterplattform während der Nacht offen bleiben, trotz Widerstand der Anwohner und der Vereinigten Altstadtleiste. Es könnte sein, dass sich eine Verlagerung des nächtlichen Treffpunkts zur Münsterplattform ein- stellen wird und die Anrainer und Mattebewohner von den bekannten Nebener- scheinungen betroffen sein werden.

Der Vorstand hat wieder an der jährlichen Sitzung mit dem Leiter der Orts- und Gewerbepolizei und dem Veranstaltungsmanagement teilgenommen, zusammen mit je einem Vertreter des Kirchenfeld-Brunnadern-Elfenau-Leists und der Dalmaziseite.
Es sind die verschiedenen Veranstaltungen und Events, welche Lärm verursachen, zur Sprache gekommen: Bundesterrasse, Kleine Schanze, Marzili-Movie, Sommer- slide Marzilibad, Aussenveranstaltungen des Gaskessels, nächtliche Partys an der Aare auf der Höhe des Gaskessels, Variété, Aussenraum Restaurant Dampfzentrale. Der Leist stellt fest, dass seine Anliegen bei der Gewerbepolizei gut aufgenommen werden und auf das nötige Verständnis stossen. Die Zusammenkunft wird von allen Beteiligten als sehr wertvoll bezeichnet.

Aufgrund eines Vorstosses im Stadtrat soll als Pilotversuch während drei Monaten im Raume Zirkusplatz eine Aarebar/Buvette eingerichtet werden. Auf Antrag des Polizeiinspektorats wird es keine Musik/ Lautsprecherbeschallung geben.

Bei Anrufen wegen Nachtlärms bei der Kantonspolizei hat sich gezeigt, dass eine Ansprechperson auf höherer Ebene nötig wäre. Die Leiste Marzili-Dalmazi und Kirchenfeld haben ein entsprechendes Schreiben der Gewerbepolizei zukommen las- sen, welche ihrerseits den Kontakt mit der Polizei herstellen wird.

Der Vorstand verfolgt die Bestrebungen, dass die Berner Badi-Beizen in den Som- mermonaten auch nach Badeschluss Gäste bewirten dürfen. Schon 2011 hat sich der Leist gegen einen Bar- und Loungebetrieb im Marzilibad ausgesprochen. Er ist der Meinung, dass die verschiedenen Restaurants im Quartier genügen (Marcel’s Marcili, Dampfzentrale, Marzer, Marzilibrücke, Schwellenmätteli).

Der Marzili-Dalmazi-Leist erachtet es als wichtige Aufgabe, für die Quartierbewohner eine Wohnqualität zu erhalten, damit das Quartier nicht zu einer Event- und Party- meile wird.
Mit dem Bericht des Gemeinderats zum Entwicklungs- und Planungsprozess Gaswerkareal zu Handen des Stadtrats ist wieder Bewegung in die Angelegenheit gekommen.
In diesem Zusammmenhang sollen die Möglichkeiten für einen neuen Standort des Gaskessels im Bereich der Monbijoubrücke geprüft werden. Dadurch käme der Gaskessel näher zum bewohnten Marzili-Quartier. Der Vorstand befürchtet eine akustische Verstärkung des Lärms unter der Brücke und eine grössere Belastung für die Dalmazi-Seite. Mit einem Schreiben an Gemeinderat Aebersold hat der Vorstand seine Bedenken mitgeteilt.

Um das Quartier in den frühen Morgenstunden von den Partygängern zu entlasten, hat der Gaskessel von Oktober bis Dezember 2017 auf eigene Kosten sieben Mal einen zusätzlichen Moonliner-Kurs um 04.25 Uhr zum Bahnhof organisiert. Der Vorstand anerkennt diese Massnahme. Das Problem der durch die Aarstrasse und Marzilistrasse zurückströmenden Partygänger bleibt aber bestehen.

Die nicht unproblematische und schwierige Altlastsanierung auf dem Gaswerkareal wird den Leist ebenfalls beschäftigen, hat die Baustelle doch Auswirkungen auf die Dalmaziseite und das Marzili-Quartier. Schon der immense Lastwagenverkehr für den Abtransport des Aushubmaterials und das Wiederauffüllen der Baugrube ist ein grosses Problem. Allein die Aushubarbeiten werden ein Jahr dauern und beim Abtragen des stark belasteten Bodens entstehen in der Luft Emissionen. So wird der Bauplatz mit einem grossen Zelt überdacht und die Abluft gefiltert. Eine zwölf Meter in den Boden reichende Mauer soll das Grundwasser schützen.

Ende Juli hat die Stadt (Immobilien Stadt Bern) das Terrain beim Zirkusplatz für 6 Monate den Stadtnomaden übergeben. Der Vorstand war bei der Übergabe anwesend und konnte so den Kontakt zu den Verantwortlichen der Stadtnomaden herstellen. Diese haben für die Anliegen der Nachbarschaft Verständnis gezeigt und über ihre Schwierigkeiten mit „ungebetenen Gästen von Aussen“ berichtet.

Der Vorstand hat im Januar an der Hauptversammlung des Quartiervereins teilgenommen. Im Anschluss hat der QV seine Vorstellungen zu den Schulwegen, Begeg- nungszonen, Marziliplätzli und Bundesterrasse zur Diskussion gestellt. Beliebte Spielräume und die Brückenstrasse sollen zu Begegnungszonen umfunktioniert und zu Zubringern werden.

Der Vorstand wird sich an der Diskussion beteiligen und sich auch für die Beibehaltung von Tempo 40 auf der Aarstrasse/Marzilistrasse einsetzen, welche am Rand des sonst mit T30 und T20 verkehrsberuhigten Quartiers verläuft.

Zusammen mit den Vereinigten Altstadtleisten und dem Matteleist hat der Vorstand der Post eine Petition für den Erhalt der Poststellen Matte und Kramgasse übergeben.

Der Verein Quartiermitwirkung Stadtteil 3 (QM3) vertritt die Anliegen der Quartiere des Stadtteils gegenüber der Stadt. Der Präsident des Leists nimmt als Delegierter an den Sitzungen teil. Der Leist sucht aber auch immer wieder den direkten Kontakt zu den Behörden. Der Quartierverein Marzili ist ebenfalls in der QM3 vertreten.

Als Mitglied des VQGL (Verband der Quartier- und Gassenleiste) hat der Marzili- Dalmazi-Leist Zugang zu Informationen, was sich zwischen den verschiedenen Stadtteilen und andern Leisten tut.

Veranstaltungen 2017

Der Vorstand hat in diesem Jahr 6 Vorstandssitzungen abgehalten und am 6. März 2017 die Hauptversammlung durchgeführt (29 Personen).

  • Essen Spysi, 23. März, 18 Teiln.
  • Nachtessen Grottino, 9. August, 25 Teiln.
  • Essen Marcel’s Marcili Lichtspiel, 7. September, 24. Teiln.
  • Lichtspiel, 24. Oktober, 36 Teiln.
  • Essen Spysi, 7. Dezember, 23 Teiln.

Mitgliederbestand Ende 2017: 114

Erneut bedanken wir uns für die Unterstützung und Teilnahme an den verschiedenen Veranstaltungen. Wir erinnern: Bringt eure Anliegen und Hinweise nicht nur anlässlich der HV vor, sondern das ganze Jahr durch. Eure Mitarbeit ist unerlässlich.
Den Mitgliederbestand wollen wir nicht nur erhalten, sondern helft mit, neue Mitglieder zu gewinnen.

Zusammensetzung Vorstand

René Hell, Weihergasse 14 3005 Bern, 031 311 35 91, rhell@datacomm.ch

Andreas Roth, Marzilistrasse 24 3005 Bern, 031 311 34 93, jefegrandote@hotmail.com

Marianne Holzer, Dalmaziquai 33 3005 Bern, 031 352 19 84, holzerum@hispeed.ch

Bern, 10. Februar 2018

MARZILI – DALMAZI – LEIST Der Vorstand

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.